Es war einmal ein große graue Wolke, die durch die Welt zog. In der Wolke wohnten die Wolkenbewohner, weil es eine Wohnwolke war.
Die Wohnwolke ist schön groß und grau, sehr sicher, aber ein kleines Mädchen sehnt sich nach Licht. Als das kleine Mädchen, welches in der Wohnwolke lebt, sich umsah, fand es einen kleinen braunen Stock, der am Ende ein wenig grünlich glitzerte. Das Mädchen regte sich nach vorn und angelte den Stock aus einer kleinen Wolkenritze.

Dabei kicherte es unaufhaltsam, denn der glitzernde Stock schien ein magisch wohlwollendes Eigenleben zu haben. Wenn es ganz still war, war ein kaum merkliches zischendes Vibrieren zu hören. "Hey du, Stock, was machst du hier in meiner Wohnwolke? Auch wenn du nicht sprechen kannst, zischen kannst du ja!" war die Frage der kleinen Dame. Der Stock sagte:, ich bin der Stock von dem Mann der sehr unbeweglich war.
Das Mädchen war sehr erschrocken und wußte nicht, was es tun sollte. Doch dann lächelte das Mädchen wissend, nahm den Stock, badete ihn in einem Wolkenschaumbad.

In einem anderen Winkel der Wolke erwachte ein großer zottiger Hund. Er gähnte so sehr, daß man seine Reißzähne - die zugegebenermaßen schon etwas bröckelig waren - sehen konnte. Sein Fell war zottelig und an manchen Stellen grau vom Alter. Das Räkeln fiel ihm schon etwas schwer, aber er war munter und guter Dinge. Er hobt seine struppigen Augenbrauen und pu­s‍tete die Flusen aus dem Gesicht auf der Suche nach etwas leckerem zu mampfen.

Radieschen, ja Radieschen darauf hätte ich so einen wunderbaren leckeren mir im Munde das Wasser zusammenlaufenden schmatzenden Appetit, dachte er. So ging er bedächtig den Weg entlang, die Schnauze eher dicht am Boden, den Kopf voller Radieschen, ohne zu bemerken, wer ihn da neugierig beobachtete. Es zischte und vibrierte ganz ganz leise. Alle in der Wolke wußten, das Zottel eigentlich nur ans Essen dachte und alle wußten, wie sie ihn am be­s‍ten necken können. Der gutmütige alte Hund trottelte den Wolkenduftschaumbadweg entlang und traf geradewegs auf das Mädchen, das soeben den grünlich blinkenden Stock von seiner Fron befreit und nun einen Klasse-1-A-Zauber­s‍tab in ihren kleinen zarten Glitzerfingern hielt.

Im Fell des Hundes hatte sich ein kleines Tier einen gemütlichen Schlafplatz eingerichtet.Es war ein kleines Flusentier. Eines von den kleinen wollknäulähnlichen Wollknäulflusentieren, die er sich zuvor aus seinem Gesicht geschüttelt hatte. Das kleine wollknäulähnliche Wollknäulflusentier war zuvorderst aus seinem Hundefellschlafplatz hervorgekrabbelt. Es hatte - so wie sein Fellbesitzer - den Zauber­s‍tab in den Glitzerhänden des Mädchens gesehen und nun hofften beide endlich an ihre Radieschenportion zu gelangen.

Mädchen, liebes Mädchen, ich kann an nichts anderes denken als an Radieschen und ich bitte dich flehentlich, um eine kleine feine Radise, bettete der Hund. Das Mädchen schwang seinen Stock, es zischte und zackte, und plötzlich zauberte sich eine prächtige Radise hervor. Die Radiese war prächtig, aromatisch und hatte den saftigen Bißknack, dem der Hund nicht wider­s‍tehen konnte. Doch in dem Moment, kreischte das Radieserl in heller Panik auf und schrie markerschütternd; "Neeeiiinnn, bitteee friß mich nicht...!" Der Hund zog eine Augenbraue hoch und schaute das Mädchen verdutzt an. Eine sprechende Radiese war bisher nicht in seinem Hundeleben vorgekommen.

Plötzlich durch­s‍tieß ein Blitz gefolgt von einem tiefen Grollen die Wohnwolke. Draußen begann es schlagartig ungemütlich zu werden. Es begann zu regnen. Das wollknäulartige Flusentier schnappte verschreckt die Radise und ver­s‍teckte schnell seinen Flusenkopf im wollknäulartigen Fell des Hundes. Der Hund ver­s‍teckte sich fluchtartig unter etwas sehr Großem, Weichem, Schützendem. Die Wolke regnete seine überschüssige Wasserdampfmenge ab und Sonnenlicht flutete eine leichte luftige Atmosphäre.

Der verwirrte Hund bat das Mädchen mit ihm über die sprechende Radiese zu reden. Wenn die Radiese sprechen kann, hat sie dann auch Gefühle und sogar eine Radieschenseele? Das Mädchen verweigerte trotzig eine Antwort, denn die Radiese hatte ihm gerade blitzschnell zugezwinkert. Doch der Wollknäulhund wiederholte sein Anliegen, jetzt etwas vehementer: "Sag mir, ob die Radise eine Seele hat??? Ist sie etwa der verkleidete Frosch?"
Ich zeige dir etwas, sprach das Mädchen schwang den Zauberstab. Sogleich rief der Schwanz des Hundes : "Hilfe, ich bin gefangen am Körper eines Hundes und kann nicht weg".

Der Zauberstab erhob sich wie aus magischen Kräften entsprungen, funkelte und sprazelte aus seiner Spitze und das Mädchen ruf die drei magischen Worte: "Insicherheit Du bist". Ach so, ich verstehe, sagte der Hund zu dem Mädchen. Du läst die Radiese sprechen und die Radiese hat gar keine Seele. Das Mädchen lachte und kicherte. "Ich lass nur sprechen was keine eigene Stimme hat", sagte sie geheimnisvoll.
Zottel grübelte lange darüber nach, was dieser Satz bedeuten könnte. Schließlich setzte er sich vor das Radieschen, stupste es an und fragte es mit ernster Mine: Radies, gefressen werden willst du nicht, soso, nur - was willst du dann? Ich möchte eine Blüte bilden und Samen tragen denn ich möchte mich vermehren damit ich Viele bin.

Und so geschah es. Die Radiese wurde ab jetzt in allerliebster Ruhe gelassen. Zottel schaute wissend das Mädchen an und bellte: "Im nächsten Frühling dann!"Bild

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