Im zwischenmenschlichen Kontakt rutschte ich weg. Ich merke es erst, wenn ich aus der Tür bin, der Telefonhörer aufgelegt wird, dass ich wieder ganz da bin.

Es ist also für mich währendessen unsichtbar und für mein Gegenüber wahrscheinlich auch. Habe ich erst vor 2 Jahren wahrgenommen. Ich vermute, dass es Zusammenhänge zwischen meiner unsichtbaren emotionalen Gewalt und dem unsichtbaren dissozieren gibt. Vielleicht musste ich mich auch unsichtbar machen, um zu überleben. Mir fehlen auch Jahre, wo ich Erinnerungen und Gefühle abgespalten habe.
Wie kann ich dieses unsichtbares Dissozieren auflösen?
Viele Grüße

 

Antworten von Betroffenen der dissoziativen Identitätsstruktur:

 

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 dissoziation "auflösen" als ziel finde ich schwierig. die dissoziation erfüllt ja oftmals eine funktion im sinne eines schutzmechanismus der auch tief im system verankert sein kann.

was ich als hilfreich erlebe ist da tatsächlich einiges ausm dbt- also achtsam sein, zu beobachten und herauszufinden ob sich auslöser für die dissoziation ausmachen lassen (bestimmte themen, passiert das mit bestimmten personen, gibt es muster ...)

wenn der wunsch ist: ich möchte mit xy telefonieren können ohne zu dissozieren ...was hilft um "da" zu bleiben, igelball, kaugummi....wobei ich das nicht als dauerlösung sehe sondern eher ersteres, also erstmal herausfinden warum und wann dissoziiert wird...

hier gibts dissoziative strukturen die überlebensnotwendig sind und wo es eine echte gefahr wäre wenn die zu schnell und plötzlich aufgelöst würden.

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Hallo, ich bin nicht sicher, was damit gemeint ist. Ich interpretiere es mal so, dass es irgendeinen Grund für Dissoziation in dir geben muss, du ihn aber nicht kennst, er also "unsichtbar" für dich ist. Und du nicht merkst, wann du dissoziierst, bzw. du keine Vorzeichen erkennen kannst.
Wie oben schon beschrieben könntest du vl dokumentieren, in welchen Situationen dir das passiert, mit wem du Kontakt hattest oder was genau passiert ist. Vl kann dir das helfen herauszufinden, welche Trigger es gibt. Skills, die dich in der Realität halten könntest du jedenfalls probieren, inwieweit es funktioniert weiß ich nicht. Bei uns hilft manchmal in Bewegung zu sein und die Umgebung genau wahrzunehmen, wenn wir merken, dass wir wegdriften. Vl kannst du schon vor dem Telefonat bewusst ins Innen sprechen und erklären, was passieren wird, dass du weißt, dass es für manche schwierig ist, was du vorhast (telefonieren, Gespräch führe über...) und was danach passiert (auflegen, einkaufen etc.). Falls jemand im Innen große Angst hat, könnte das vl mal einen Rahmen schaffen.
Grundsätzlich würde ich dir jedenfalls eine Therapie nahelegen, wenn du noch keine begonnen hast. Ich weiß nicht, ob man so etwas alleine bewältigen kann. Dissoziation hat ja eine Ursache und eine Funktion. Ich denke, dass es da professionelle Unterstützung braucht um das "aufzulösen". Unserer Erfahrung nach ist das ein sehr langer, anstrengender Weg. Liebe Grüße

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Huhu Brigitte,
so unsichtbar ist das glaube ich gar nicht. Dissoziationen sind für dich ganz real und sichtbar, du merkst mittlerweile, was es für Symptome gibt und welche Auswirungen sie haben. Das ist wie bei gesunden Menschen die Autofahr-Dissoziation "War ich schon an dem Berg den ich grad gesehen habe oder kommt der noch?".
Emotionale Gewalt ist auch nicht unsichtbar, nur erkennt man sie selbst manchmal erst viele Jahre später oder andere reden einem ein, dass alles gut war und ist.
Was man gegen Dissoziationen machen kann ist vorallem Skills anwenden, am besten erarbeitest du die dir in der Therapie, das hilft ganz gut oder du holst dir ein paar Ratgeber was man selbst zusätzlich tun könnte. Nicht alles klappt bei allen Menschen, wichtig ist vorallem die Anzeichen kennenzulernen, wann und bei welchem Trigger rutsche ich weg? Das muss dir so klar wie möglich sein, dann kann man weiter arbeiten :)

viele grüße und nur nicht den mut verlieren!

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