Hier finden sich kurze und gezielte Begriffserklärungen zum Thema dissoziative Störungen, zum nachschlagen:

Auf den Buchstaben klicken zur Navigation: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

A

Abspaltung: Ein psychischer Vorgang, als passive Folge der Trauma-Einwirkung. Ein Gefühl gelangt während des Traumas nicht ins Bewusstsein und ist von vornherein unterdrückt, existiert aber weiter im Unbewussten weiter. Vorgang zum Überleben einer schwer bedrohlichen Not-Situation. Das traumatische Erlebnis wird von den Gefühlen völlig abgespalten, da ansonsten die Emotionsflut der traumatischen Ereignisse den Menschen überfordern würde.

Alltagsteam / Alltagssystem / Alltagspersönlichkeiten: Beschreibung von Anteilen, Persönlichkeiten oder einem ganzen System, welches den Alltag nach außen regelt und organisiert. Dies können die Organisation von Ämtergängen, Kinderbetreuung, Haushalt & Arbeit sein. Dieses Team oder die Persönlichkeit ist meistens für einen Außenstehenden anzutreffen. Manchmal ist der "Host" auch am meisten im "Außen". Für jeden Menschen mit schweren dissoziativen Störungen kann das unterschiedlich aussehen. Oftmals ist dies auch als Funktionsteam zu bezeichnen, welches vor allem das Innere schützt und von äußeren Eindrücken abschirmt.

Amnesie: Form der Gedächtnisstörung für zeitliche oder auch inhaltliche Erinnerungen eines Ereignisses. Dies kann nach einem Schädel-Hirn-Traum oder eine Gehirnerschütterungen und ähnlichem auftreten. Im Bezug auf Dissoziation ist die Amnesie eine "gute" Überlebensstrategie des Gehirns, um ein Trauma wiederum zu überstehen und überleben. Somit beschreibt dies das Nicht-Erinnerungsvermögen einer Trauma-Situation, jedoch wird es im Unterbewusstsein gespeichert und kann Jahre bis Jahrzehnte andauern, bis es wieder ins Bewusstsein gelangt. Wenn man von einer dissoziativen Amnesie betroffen ist, weiß man nicht einmal von einer Existenz des Traumas, weshalb es sehr schwierig ist alleine auf die belastende Situation zu kommen.

Anamnese: Wird in der Medizin als Vorgeschichte des Patienten im Bezug auf die Erkrankung bezeichnet.

ANP: Annähernd / Anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil, Bestandteil der strukturellen Dissoziation, als "Alltags"-Ich zu begreifen, im Gegensatz zu EP

Außen: Wird im Bezug auf das "viele sein" als reales Außen-Erleben betitelt. Es bezeichnet die realen Personen, Situationen, Umgebungen im äußeren Leben im Gegenzug zum "Innen". Weiterhin wird dies auch im Bezug für Innenpersonen genannt, welche draußen (also nicht in der inneren Welt) agieren oder sich nach draußen "drängeln".

Außenmenschen / Außenkinder: Außenmenschen wie Partner, Kinder, Arbeitskollegen usw. werden manchmal so betitelt, da sie im Unterschied zum Innen-Erleben einen eigenen Körper haben etc., im Innen aber genauso Kinder und ähnliche sein können. Um Verwechslungen von Innenkindern und Außenkindern zu vermeiden wurde dies zu einem gebräuchlichen Begriff.

B

Beobachter (innerer): Beobachter sind im Bezug auf Dissoziation innere Anteile / Persönlichkeiten, welche alles nur beobachten, aber weder eingreifen noch ins "Außen" kommen. Meistens haben sie die Aufgabe das Geschehen im Innen und im Außen genau zu beobachten und sich zu merken, weshalb diese oft als Kommunikationsanteil/Person genützt werden um Fragen über etwas zu beantworten.

Beschützer: Innere Beschützer werden manchmal auch als "helle Personen" bezeichnet, welche das innere System / Erleben beschützen und alles dafür tun, um Gefahr zu dezimieren und dafür sorgen, dass es dem Menschen / System / Personen gut geht. Manchmal haben diese Beschützer auch andere Gestalten, können durch Imaginationsübungen erschaffen werden (nicht nur bei Menschen die "viele" sind).

Black Box: Im Programmierungs-Kontext verwendet um die Orientierung / Zeitgefühl zu verlieren

C

Co-Bewusstsein /Co-Gefühl: Erleben vom Bewusstsein verschiedener Anteile / Persönlichkeiten, welche das Innen sowie das Außen mitbekommen können. Zum Beispiel kann Anteil / Person A "vorne" sein und agieren und B bekommt tatsächlich alles mit, genauso wie umgekehrt. Dies muss nicht nur bei Multiplen sein, sondern kann genauso bei Menschen mit DSNNS / ESD erlebt werden: Das Bewusstsein von A und B wird wahrgenommen.

Co-Abhängigkeit: Abhängigkeitserkrankung, Angehörige von Menschen mit Suchtverhalten oder ähnlichem, welche schädliches Handeln unterstützen und dies genauso brauchen, wie jene Menschen mit der Suchterkrankung.

D

Depersonalisation: Verlust des natürlichen Persönlichkeitsgefühls. Die eigene Person (Körper, Wahrnehmung, Fühlen etc.) wir als verändert, fremd, leblos, fern oder unwirklich erlebt. Wahrnehmung von größer / kleiner /dicker / dünner werdenden Körperteilen wie Beinen oder Kopf, Körper fühlt sich falsch an oder dreht sich, wächst, verändert sich völlig, das Gefühl vom nicht richtig hier sein, oder völlig entfernt, neben sich sein. Völlige Fremdgefühle zur eigentlichen Wahrnehmung des Selbst.

Derealisation: Abnorme oder verfremdete Wahrnehmung der Umwelt. Die Umweltwahrnehmung kann plötzlich heftig unvertraut, falsch und unecht sein. Objekte, Menschen oder die gesamte Umwelt werden als fremd, unvertraut, unwirklich, abstrakt, roboterartig, fern, farblos oder leblos etc. wahrgenommen.

DBT / Dialektisch-Behaviorale Therapie: Therapiemodell / Konzept zu Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung im ambulantem oder stationärem Rahmen. Ziel ist eine Balance zwischen Strategien des Verstehens und Wertschätzens eines Problems, dessen Veränderung und Verarbeitung herzustellen. Elemente davon werden auch in Traumabehandlungen angewandt.

Dissoziation: Generell: Unterbrechen normaler Funktionen des Bewusstseins, des Gedächtnisses und /oder Umwelt. Defekt der mentalen Integration = Das Bewusstsein wird abgespalten. Unter anderem auch völlig normale Reaktion des Gehirns um gewisse Dinge, welche immer wiederholt werden (Weg zur Arbeit) abzuspalten, um Informationsüberflutungen zu dezimieren. Formen der Dissoziation sind: Dissoziative Amnesie, Dissoziative Fugue, Depersonalisations/Derealisationsstörung, Dissoziativer Identitätsstörung, "Nicht Näher Bezeichnete Dissoziative Störung" , Dissoziativer Stupor, Trance- und Besessenheitszustände, Dissoziative Störungen der Bewegung und der Sinnesempfindung, Ganser-Syndrom, generelle Konversionsstörungen

Im Bezug auf DIS/DSNNS/ESD & Trauma etc.: Dinge der Wahrnehmung des äußeren werden nicht mit Gedanken / Erinnerungen / Gefühlen verknüpft. Traumatisierende Situationen können von der Erinnerung abgetrennt werden. Durch die kreative Fähigkeit des Gehirns schwere Emotionsüberlastungen zu verhindern, wird das Geschehnis abgetrennt und kann eigenständig bei ständiger Wiederholung agieren (Anteile / Persönlichkeiten können entstehen). Wird diese Fähigkeit zum Überlebensmechanismus in den ersten Jahren des Kindes, kann es diesen Weg in Zukunft immer häufiger einsetzen um etwas zu überleben oder überstehen, somit können auch in den darauf folgenden Jahren/Jahrzehnten immer noch neue Anteile / Personen entstehen.

Dissoziative Amnesie (siehe Amnesie)

Dissoziative Störung:
Überbegriff für Betroffene, welche wiederholt unter Dissoziativen Störungen leiden. Durch schwere und kontinuierliche Psychotraumatisierungen können symptomatische Empfindungs- und Verhaltensmuster dauerhaft verändert sein (Anteile / Persönlichkeitsbildung / Abspaltung).

Dissoziative Fugue: Plötzliches und unerwartetes Weggehen der Ursprungsumgebung (Arbeitsplatz, eigenes Zuhause, bekannte Orte). Bis zum "Aufwachen" entsteht völlige Desorientiertheit und/oder Zeitverlust für den Weg dorthin.

Dissoziative Amnesie: Übermaßend starke Vergesslichkeit der eigenen Erinnerung, Biographie, Geschichte. Wichtige Ereignisse (Hochzeit etc.) sind wie ein weißer Strich aus der Erinnerung verschwunden.

Dissoziative Identitätsstörung: Stark ausgeprägte Überlebenstaktik in schwer traumatisierender Umgebung, nicht zu verwechseln mit Schizophrenie, zwei oder mehr getrennte, eigenständige Identitäten / Persönlichkeitszustände bestimmen im Wechsel das Verhalten des Betroffenem. Eine Obergrenze der Abspaltungen gibt es nicht. Für die Diagnose ist geschultes Fachpersonal nötig, welches die unterschiedlichen Identitäten auch unterscheiden kann. Von Kleidungsstil bis hin zu völlig konträren Weltanschauungen sowie Freundeskreisen / Partnern sind all dem keine Grenzen gesetzt.

Dissoziativer Stupor: Wird diagnostiziert, wenn durch ein belastendes Ereignis kaum noch oder gar keine willkürlichen Bewegungen mehr aufweist und auf äußere Reize wie Licht, Geräusche oder Berührung nicht mehr normal reagiert und weder bewusstlos ist noch schläft. Quasi wird bewegungslos in der Situation verharrt und nicht auf äußere Reize reagiert.

DSNNS (Diessoziative Störung, nicht näher spezifiziert) / DDNOS: Abstufung der dissoziativen Identitätsstörung und / oder Sammelsurium von vielen verschiedenen dissoziativen Störungen, welche nicht genau in das Raster der DIS oder ähnlichem passen. Meistens eine nicht einsortierbare Abstufung von vielen Innenpersonen, Gruppen etc., meistens keine ständigen Amnesien oder auch gar keine. Co-Bewusstsein ist meistens vollständig vorhanden.

Dunkle Personen / Anteile: Störfaktoren, destruktive Anteile / Persönlichkeiten, täteridentifizierende Innenpersonen, gewalttätige Anteile / Personen, werden je nach multiplen Mensch / System als "Dunkle" bezeichnet, welches aber auch zu einer Diskriminierung führen kann. Sie sind nicht "schlecht" sondern werden für Anteile / Persönlichkeiten oder Außenstehende als böse wahrgenommen, weil sie jemandem oder dem System schaden wollen, jedoch in Traumasituationen überlebenswichtig waren und somit auch einen berechtigten Platz haben. Merke: Kein Innenanteil / Innenperson ist sinnlos entstanden und hat eine wichtige Rolle gespielt oder spielt sie immer noch.

Dyspareunie: Sexuelle Funktionsstörung, sichtbar durch brennende / krampfartige Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs.

E

Ego-State: Abwehrmechanismus gegen schwere Traumasituationen. Solche Ich-Anteile können als eigene Persönlichkeit mit eigenem Willen, eigenen Vorzügen und Gedanken wahrgenommen werden. Ego-States gibt es auch in jedem gesundem Menschen ohne Traumataauswirkung, Rolle der Mutter, Rolle des Arbeitenden etc. sind Quasirollen des Ursprungs-Ichs und jeder Mensch nutzt etwa 5-15 Ego-States für die Alltagsbewältigung. Durch Traumatas können solche Ich-Rollen "ausarten" und ihr Eigenleben entwickeln sowie eine völlig Abspaltung / Trennung vom Ursprungs-Ich einnehmen (siehe dissoziative Identitätsstörung etc.).

Ego-State-Therapie: Wurde von den US-Amerikanern Helen und John Watkins um 1980 entwickelt um die verschiedenen Ich-Anteile positiv in Richtung einer ganzheitlichen Persönlichkeit zu verbinden.

EMDR: Psychotraumatologische Behandlungsmethode für Trauma-Betroffene, welche durch strukturierter Vorbereitung zu beidseitigen Augenbewegungen angeregt wird, welche unverarbeitete traumatische Inhalte positiv bearbeiten soll. Sollte nicht mit der Hypnose verwechselt werden, da keine Veränderung des Bewusstseinszustandes erreicht werden soll, sondern eine Integration von Trauma, den dazugehörigen Empfindungen und Gedanken implementiert werden.

Empathie: Fertigkeit, Persönlichkeitsmerkmale, Absichten, Emotionen, Gedanken und Gefühlszustände nachempfinden, erkennen und begreifen zu können. Fundamentale Rolle in der Kriminalistik, da Täter oftmals dort einen heftigen Defizit aufweisen (Mitempfinden / leiden des Gegenübers).

EP: Emotionaler Persönlichkeitsanteil, Bestandteil der strukturellen Dissoziations-Theorie, als Traumaträger zu verstehen, in der traumatischen Situation "lebend", im Gegensatz dazu siehe ANP

F

Fakes:
im Internetkontext: User, welche durch Verwendung irreführender Angaben zur eigenen Person provozieren, hinters Licht führen, nach Aufmerksamkeit ringen etc

Facitious DIS: bewusstes, mehr oder weniger absichtsvolles Nachnamen für "innere" Vorteile der DIS

Flash / Flashback: Wiedererleben eines früheren Gefühlszustand. Trigger können diese Flashbacks auslösen. Die erlebte traumatische Situation wird wieder wie in "Echtzeit" erlebt, mit allen Gefühlen, Erinnerungen und Umweltzuständen. Sie können in abgemilderter Version bis zu direkter Echtzeit-Situation erlebt werden. Symptom einer posttraumatischen Belastungsstörung (Intrusion). Können zu jeder Zeit, auch viele Jahrzehnte nach dem Erlebnis auftreten, Schlüsselreize im Innen oder Außen (Gegenstände, Gerüche, Formen etc.) versetzen den Betroffenen wieder in diese Situation zurück

Frontmann/frau/team: Ähnlich eines Hosts (oder auch als solches bezeichnet). Personen / System / Anteil in einem multiplen Menschen, welcher das Außen am meisten übernimmt / organisiert oder anzutreffen ist.

Fusion: Wird auch als Integration bezeichnet. Persönlichkeiten / Anteile, welche zu einem "verschmelzen" und nicht mehr alleine und eigenständig agieren, sondern mit Anteil / Person X oder auch System zusammen agieren. Dies ist KEINE Lösung für jedes System, fälschlicherweise wird dies oft als Heilung einer multiplen Persönlichkeit bezeichnet, welches aber nicht erzwungen werden sollte.

G

Gedankenkontrolle / Mind-Control / Gehirnwäsche: Äußerlicher Einfluss, der die Person dazu bewegt etwas bestimmtes zu tun. Die Trauma-basierte Gedankenkontrolle wird häufig in bestimmten Organisationen verwendet um Menschen zu "brechen" oder zu einer multiplen Persönlichkeit zu machen. Die Person wird bewusst einem extremen Trauma ausgesetzt um verschiedene Anteile / Persönlichkeiten zu erschaffen, welche nach "Bedarf" wieder hervorgerufen werden können um bestimmte Dinge zu tun, zu sagen oder ähnliches (siehe Programmierung). 

H

Host: Wird als Gastgeber bezeichnet. Meistens die erste abgespaltene Person. Hat eine imens wichtige Rolle in vielen Systemen / multiplen Menschen. Wird meistens auch als Frontmann/frau/team bezeichnet, da der Host die am meisten anzutreffende Person ist. Kann wie immer von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich aussehen, oder gar nicht existieren.

Hyperarousal: Kognitive Verarbeitung ist desorganisiert. Gesteigerte unkontrolliertes Reaktionsvermägen

Hypoarousal: Kognitive Verarbeitung ist eingeschränkt, herunterfahren des Systems, Erschöpfungsanzeichen, Leere, starke Passivität, Untererregung, Distanzerleben 

I

ICD: Diagnoseklassifikationssystem der Medizin, wird von der Weltgesundheitsorganisation herausgegeben. Deutschland gültige Ausgabe: ICD-10-GM

Imagination: Innere visuelle Wahrnehmungstechnik um bei wachem Bewusstsein Bilder / Filme wahrzunehmen. Wird in der Traumatherapie verwendet um positive Resonanz zu etwas zu erzeugen wie die Entspannung, positive Emotionen, Schmerzablenkung, Krankheitsbewältigung. Besonders wichtige Technik um Traumatas zu verpacken, oder erstmal einzuschließen etc. sowie sich einen sicheren rein positiven Ort zu schaffen.

Imitierte DIS: Patienten, die - teils unbewusst motiviert - das DIS-Symptomprofil nachmachen (simulieren)

Indoktrination: Gezielte Manipulation von Menschen durch eine gesteuerte Auswahl Informationen, Absichten etc. durchzusetzen oder auszuschalten. Beispiele sind Propaganda, Diktaturen, religiös motivierte Erziehungsformen. Eine Methode um bestimmte Ziele zu erreichen (negative Besetzung):

Innere Helfer: Kann beispielsweise durch Imagination erschaffen werden um im Inneren des traumatisierten Menschen etwas zu stützen, schützen, unterstützten, helfen oder positiv zu beeinflussen. Beispiel wäre eine Fee, welche ein traumatisiertes Kind immer begleitet und wärmend umarmt um das innere traumatisierte Kind zu beruhigen.

Innerer Kern: Wird bei multiplen Menschen als innerste, anfänglichste Ursprungsspaltung erlebt. Wird auch als Ursprung aller Persönlichkeiten / Anteile wahrgenommen. Ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich.

Inneres Kind: Modellhafte Betrachtungsweise der inneren Erlebniswelten. Bezeichnet und symbolisiert die im Gehirn gespeicherten Erlebnisse aus der eigenen Kindheit. Meiner Meinung nach hat jeder Mensch ein inneres Kind, welches nicht zu verachten ist. Bei multiplen Menschen gibt es viele verschiedene Innenkinder, welche allerdings als abgespaltene Person / Anteil anerkannt werden sollte.

Innenpersonen / Innies: Liebevolle Beschreibung der inneren Ich-Zustände, Persönlichkeiten oder Anteilen. Wird von Innis bei multiplen Menschen (egal ob DIS / DSNNS / ESD) gesprochen, werden die "anderen" meistens betitelt. Zu verstehen bei gesunden Menschen wie Rollen (Arbeitsrolle etc.).

Innen: Bezeichnet die inneren Erlebnisse eines multiplen Menschen wie die innere Umgebung, Personen, Situationen. Im Gegensatz zum Außen.

Innenwelt: Wird bei einem multiplen Menschen als das innere Erleben benannt. Die "innere Welt" mit ihren Facetten und Persönlichkeiten / Anteilen.

Innenmenschen (siehe Innenpersonen / Innies)

Integration:
Wie die Fusion zu verstehen, zwei oder mehrere innere Anteile / Persönlichkeiten entscheiden sich zu einem gemeinsamen Integrieren in eine Gesamtperson. Jeder für sich behält somit Erinnerungen, Erlebnisse und alle Merkmale und handeln als eine eigenständige Person.

Intrusion: Siehe unter anderem Flashbacks. Beschreibt das Wiedererinnern und Erleben einer psychotraumatischen Situation, welche Bilder, Alpträume und ähnliches umfasst.

J

-

K

KBT: Körperorientierte psychotherapeutische Methode in der Wahrnehmung & Bewegung als Grundlage des Handelns, Fühlens und Denkens benutzt wird. Es soll funktionales und dysfunktionales (destruktives) zu unterscheiden gelernt werden.

Kognitiv: Als kognitive Fähigkeiten werden Orientierung, Kreativität, Lernen, Erinnerung, Aufmerksamkeit und mehr gezählt. Grob ist damit die Informationsverarbeitung des Menschen gemeint.

Komakinder: Innenkinder, welche im Inneren ähnlich wie "schlafen", jedoch in einem -gefühlten- Koma sind. Können aufgeweckt werden, tragen meist extreme Traumatas mit sich

Konditionierung (siehe Programmierung)

Kopfdruck:
Wird bei vielen Betroffenen als innerer Druck im Kopf wahrgenommen, als würde sich das Gehirn nach außen drängen.

Körperschmerzen / Körpererinnerungen: Erinnerungen an Flashbacks, bzw. traumatisierende Situationen des Körpers. Es können Schmerzen wiederholt wahrgenommen werden, die während einer Traumatisierung entstanden sind. Die Vielzahl der "ehemaligen" Schmerzen ist sehr variabel und unterschiedlich und können von kurzer Dauer bis zu mehreren Tagen+ andauern.

Körpergefühl: Emotionaler Bezug zum Körper. Bsp.:" Mein Körpergefühl / KG ist ganz miserabel", damit kann zum Beispiel gemeint sein, dass das Gewicht "plötzlich" sehr negativ bewertet wird, genauso auch umgekehrt (also eine positive Richtung).

L

-

M

Missbrauch, sexuell: Beim Missbrauch wird unter anderem zwischen körperlichen (direkter Eingriff / Handlungen) / physischen Missbrauch (sexuelle Integrität wird verletzt) unterschieden. Meistens hat der Täter einen vertrauten Konsens zum "Opfer", welcher missbraucht wird, das heißt das Vertrauen des Gegenübers wird missbraucht durch sexuelle Handlungen. Ebenso auch der Missbrauch des Gegenübers für die sexuelle Vorliebe des Täters unter Zwang. (wird noch fortgesetzt)
Missbrauch, physisch: Allgemein wird darunter die Gewalteinwirkung eines (vertrauten) Menschen auf den Körper verstanden. (wird noch fortgesetzt)
Missbrauch, psychisch: Allgemein wird darunter die psychische Gewalteinwirkung auf einen (vertrauen) Menschen verstanden. (wird noch fortgesetzt)
--> Alle drei Begriffe sind nicht mehr zeitgemäß, sie signalisieren eine "Verobjektivierung". Bessere Begriffe sind:
Sexualisierte Gewalt / Psychische Gewalt / Körperliche Gewalt

MK Ultra: Nachfolger des Projektes "Artischocke" und "Bluebird", Forschungsprogramm der CIA über die Bewusstseinskontrolle (Mind-Control) zwischen ca. 1953 - 1970, indem unter Folter und / oder Drogeneinfluss (auch bis zum Tod) Menschen unter anderem "programmiert" wurden.  Psychische Schäden, Kindesmissbrauch und weitere Experimente ließen auch Menschen mit dissoziative Identitätsstörung zurück.

Multiple Persönlichkeitsstörung (sie Dissoziative Identitätsstörung)

Multipel sein: Darunter wird das innere Gefühl nicht nur ein einzelnes Individuum in einem Körper zu sein beschrieben. Egal ob eine DIS, DSNNS, ESD etc. diagnostiziert wurde, versucht man damit Ausdruck zu verleihen "mehrere im Kopf" zu sein, das heißt entweder mehrere stark abgetrennte Persönlichkeiten zu haben, oder Anteile wahrzunehmen, welche sich nicht mit dem ursprünglichen Ich-Zustand in Verbindung bringen lassen.

N

Normalität / Normal sein: Bei stark dissoziierten Menschen wird dies meist als Ausdruck für Menschen genannt, welche keine psychischen Krankheiten aufweisen, ein gesundes allgemein gesellschaftlich akzeptiertes Leben führen oder "Unos" sind (also Menschen, welche eine einzige Persönlichkeit haben).

O

OEG:

Oszillieren:
Der durch ein Flashback eintretende Retraumatisierungs-Effekt (durch ausgeschüttete Trauma-Hormone) erklärt das "Hin-" und "Herpendeln" zwischen einer dissoziativen Amnesie und einer Flashback-Phase. Durch dieses Switchen von Amnesie + Flashback wird im Kopf die Situation nicht verarbeitet, da sie sofort wieder vergessen wird, welches eine negative Neubewertung des Großhirns zur Folge hat.

P

Physischer Missbrauch (siehe Missbrauch)

Programmierung / Konditionierung:
Absichtliche Manipulation eines Menschen um bestimmte Persönlichkeiten zu "erschaffen" oder zu programmieren für einen bestimmten Zweck, wie Schweigeprogramme / Persönlichkeiten (zum Schutz der Täter zum Beispiel) oder Selbsttötungsprogramme / Persönlichkeiten (zum Suizid und somit wiederrum Schutz der Täter) bis hin zu Meldeprogrammen / Pers. (um aktuelles Geschehen wie Therapie & Co. zu melden, ohne das es die anderen Persönlichkeiten bemerken bspw.). Sie sind egal zu welchem Zweck hochgefährlich und bringen den Betroffenen oft in unmittelbare Gefahr, weshalb ich hier verzichte weitere Beispiele aufzuzählen.

Psychischer Missbrauch (siehe Missbrauch)

Psychogene Amnesie:
Defizit sich an autobiographische Erlebnisse zu erinnern (ohne feststellbare organische Ursachen, also rein psychisch bedingt).

PTBS / Posttraumatische Belastungsstörung: Unter anderem auch Shell Shock (Erschütterung des innersten psychischen Kerns) genannt. Anhaltende Symptomatik von Flashbacks eines Traumatas, Angst-Panikgefühlen, Träume / Alpträume des Erlebten, emotionaler Taubheit, Depressionen etc. als ganzes Sammelsurium oder Teil-Symptomatik. Auslöser können Krieg, Gewaltsituationen jeder Art und ähnliche hoch frequentierte ohnmachtszuständige Situationen sein.

Polyfragmentierung / Polyfragmentierte DIS: Hochfragmentiere dissoziative Identitätsstörung, also ein höherer Grad der Aufspaltung welche Systeme von meist über 100 ~ 1000 Teile beschreibt. Verdeutlicht die fragmentierte Reaktion auf extrem schweren Missbrauch.

Pseudo-DIS: Siehe imitierte DIS / Factious DIS

Q

-

R

Resilenz: psychische Widerstandsfähigkeit

Ritueller Missbrauch:
Meist sehr schwerer, sexueller, psychischer und physischer Missbrauch mit Verbindung zu Symbolen / Tätigkeiten wie Magie, Religiosität etc. um die Betroffenen gewaltsam einzuschüchtern, zu verwirren oder zu programmieren bis hin zu verkaufen.

S

Schizophrenie: Diagnose für psychische Störungen (endogene Psychose - Spaltungsirresein) des Denkens und/oder der Wahrnehmung. Löst eine Veränderung der Gedanken, Wahrnehmung & Verhalten aus, jedoch im Gegensatz zur DIS / MPS & Co. hat der Betroffene keine anderen Persönlichkeiten / Zustände in sich. Bsp.: "Er sagt mir, dass ich diesen Menschen verletzen soll, er spricht neben mir im Außen" etc. Verfolgungsgefühle / Wahnattacken lassen sich meistens mit Medikamenten auch behandeln.

Selbstverletzendes/schädigendes Verhalten (SSV, SVV): Jegliches bewusst genutztes destruktive Verhalten wie: Exzessives Bodybuilding, schnelle gefährliche Autofahrten, Beschädigung der Haut (durch schneiden, verbrennen, ätzen etc.), absichtliche Suche nach der Gefahr etc. welche eine Beruhigung des inneren Drucks hinterlässt. Wird von vielen Betroffenen als "Leben spüren", "Druck abbauen", "Bestrafung" betitelt. Es gehören alle erdenklichen destruktiven Handelsweisen dazu!

State (siehe Ego-State)

Stabilität:
Wird als innerer stabiler Zustand bezeichnet, bestimmte Dinge / Situationen / Stressmomente konstruktiv zu vertragen.

Sicherer Ort: Imaginationsreise von Luise Reddemann. Auszug: "... Du kannst natürlich alle Lebewesen, die Du möchtest an diesen Ort einladen, aber ich rate Dir, keinen Menschen einzuladen. Aber vielleicht liebevolle Helfer und Begleiter, Wesen, die Dir alle Liebe und Unterstützung geben, die Du brauchst. ..."

Strukturelle Dissoziation: Theorie von unter anderem E. Nijenhuis, beschreibt in 3 Ebenen die Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen bei komplexen Traumafolgestörungen

Switch: Siehe Wechsel

System: Gebräuchlicher Begriff unter Betroffenen (teilweise auch in der Fachwelt anzutreffen). Manchen Menschen mit einer dissoziativen Persönlichkeitsstruktur bezeichnen sich oder Gruppen in sich (von inneren Persönlichkeiten / Anteilen) als Gesamtsystem. Zu vergleichen mit Bausteinen welche eine Burg oder ein Haus als Gesamtes bilden. Es können mehrere Systeme in einem Menschen existieren.

T

Trauma: Als psychisches Trauma ist eine lebensbedrohliche Situation / Ereignis gemeint, welches starke psychische Belastungen erzeugt und eine Reizüberflutung mit sich zieht, welches durch Ohnmacht (Grundreaktionsmuster Verteidigung oder Flucht kann nicht verwendet werden) entsteht. Ergo eine Situation, welche aussichtslos ertragen werden muss. Durch Traumatas können auch sich die Persönlichkeiten / Anteile abspalten um die schwerwiegende Situation gehirntechnisch zu vertragen.

Täter: Im Kontext zu Missbrauch / Vergewaltigung / Traumasituation wird mit Täter der ausführende Mensch bezeichnet, welcher zu einer lebensbedrohlichen Situation beiträgt oder mitwirkt. Auch Zuschauer sind Täter!

Täterintrojekt: Durch ein vom Täter erzeugtes Trauma wird als Schutzfunktion ein bis x Täterintrojekte erzeugt, welche als nicht ganz ich-stimmiger erlebter Anteil, der gegen sich selbst / andere ähnlich destruktiv reagiert und / oder das Traumatische als richtig und gut heißt. Meist sind diese "Zustände" oder auch Persönlichkeiten tief in der Psyche des Betroffenen verankert und schädigen den gesamten Lebenslauf durch Negativbotschaften wie "Du hast nichts besseres verdient", "Du bist daran Schuld", "Du bleibst für immer ohnmächtig ausgeliefert" etc. stark.

Trigger: Als Trigger wird ein Auslöser bezeichnet, welcher durch Trauma-erinnernde Gegenstände, Aussprachen, Dinge, Namen, Menschen, Farben, Gerüche, Orte etc. zu einem Flashback führen können, bzw. immer an eine traumatisierende Situation erinnern lässt. Bsp.: Kind wird vom Onkel immer mit dem Gürtel verprügelt, daraus entstand der Trigger Gürtel und in den darauf folgenden Jahren meidet das erwachsen gewordene Kind Gürtel und Läden mit Gürteln. Einfaches Beispiel, welches nur einen kleinen Auszug von möglichen Triggern beinhaltet.

U

Uno: Bezeichnung nicht multipler / singulärer Menschen.

V

Vergewaltigung: Strafbare, sexuelle Übergriffe, welche Betroffene gegen ihren Willen & unter Anwendung von psychischer / physischer Gewalt ausgesetzt sind. (wird fortgesetzt)

Verhaltenstherapie: Überbezeichnung von Formen der Psychotherapie, welche als Kernpunkt die "Hilfe zur Selbsthilfe" hat.

Verschmelzung: Im Bezug auf multiple Menschen entscheiden sich mind. 2 Innenpersonen miteinander eine Einheit zu bilden. (wird fortgesetzt)

Viele sein (siehe multipel)

Vulnerabilität:
Angeborene Verwundbarkeit / Verletzbarkeit eines Menschen. Findet besonders in der DBT eine große Bedeutung. Vulnerable Personen werden somit besonders leicht emotional verwundet und entwickeln eher eine psychische Störung als andere Menschen. Die Pubertät wird als vulnerable Phase bezeichnet.

W

Wächter: Werden in multiplen Systemen / Menschen als Wächter von wichtigen Dingen betrachtet.

Wechsel: Wird bei multiplen Menschen als Switch wahrgenommen, wenn Anteile / Persönlichkeiten nach außen wechseln und sich quasi ablösen. Meistens ist es ein Wechsel zwischen Host und Innenperson. Sie können wie Flashbacks durch Trigger ausgelöst werden oder auch durch ein "Vordrängeln" nach außen von Innenpersonen.

X

-

Y

-

Z

Zeitverlust: Wird im Zusammenhang mit Switches oder schwarzen Erinnerungslücken bei multiplen Menschen oft gesagt. Persönlichkeiten / Anteile sehen bspw. auf die Uhr / das Datum und stellen fest, dass ihre letzte Erinnerung einige Zeit her ist. Mögliche Ursache können Switches von anderen Persönlichkeiten sein.

 

Auf den Buchstaben klicken zur Navigation: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Wie gehe ich wohlwollend(er) mit sich negativ bewertenden Anteilen um?

am 30.04.2024
19:00 h
Themen-Quatsch im Chat für Betroffene Der Themen-Quatsch ist für spezifische & niederschwellige [p]DIS Themen gedacht.   Hier wollen wir un…

Resilienz: Wer (Anteile?) oder was hilft mit, um emotional stark zu bleiben?

am 15.05.2024
19:00 h
Themen-Quatsch im Chat für Betroffene Der Themen-Quatsch ist für spezifische & niederschwellige [p]DIS Themen gedacht.   Hier wollen wir un…

🍂 Letzte Weblinks