Die Multiplizität bei jedem Menschen.

Wenn man sich alleine die subjektive Komplexität bei einem Menschen anschaut, erkennt man, dass es Menschen mit sehr hoher Tiefgründigkeit sowie Menschen mit monotoner Oberflächlichkeit gibt.
Je nachdem, wie stark die States ausgeprägt sind, desto höher würde demnach die Komplexität und Tiefgründigkeit  des Menschen steigen.

Jeder Mensch beinhaltet mehrere Rollen, welche sich an dem "Vorstellungsgespräch"-Beispiel von Herrn Dr. Peichl sehr gut nachvollziehen lässt:
Rolle, bzw. State A, wir nennen sie "Die liebevolle Mutter",  ist zu ihren Kindern ein herzlicher, sanftmütiger Mensch und achtet immer auf die Wünsche der Kinder.
State B, nennen wie sie "Die eloquente Geschäftsfrau", ist bei ihrem Vorstellungsgespräch keine Mutter, sondern eine taffe Frau, die weiß was sie will und ihren möglichen Arbeitgeber redegewandt um den Finger wickeln kann.

Zu beiden Zeitpunkten wäre hier der jeweils andere State "dissoziiert", am Rande des Bewusstseins.
Aber beide Rollen / States existieren nebeneinander.
Dies ist ein Idealzustand (durch beide sehr entgegengesetzte States hat man viele Möglichkeiten sie einzusetzen) und ein besonders extremes Beispiel und kann nach Belieben in beide Richtungen erweitert oder verkürzt werden.

Bei jedem normalen Menschen besteht ein nahtloser Übergang zwischen solchen States und Rollen, man weiß zu jeder Zeit was man wann gemacht hat.
Nicht zu verwechseln mit alltäglicher Dissoziation, wie der unbewusste Weg zu Arbeit, den man seit vielen Jahren fährt. erinnert man sich tatsächlich jedes Mal daran, wie die Fahrt war? Nein, denn diese Massen an Speicher könnte das Gehirn gar nicht in dem Spektrum aufnehmen und verarbeiten. Somit schützt es sich vor "Überlastung" indem es "unwichtige sich ständig wiederholende Ereignisse" wegschiebt und dissoziiert.

Somit erkennt man, dass jeder Mensch auf eine Art und Weise States in sich trägt. Besonders gut nachzulesen bei: Innere Kinder, Täter, Helfer & Co von Jochen Peichl.

Wenn man sich in den Diagnosen durchwühlt und eventuell Betroffene einer traumatisch-basierenden Borderline-Persönlichkeitsstörung oder einen Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung vor sich hat, erkennt man "seltsame" Ähnlichkeiten mit diesen allübergreifenden Rollen:

Bei beiden Diagnosebildern findet man Täterintrojekte, die auf irgendeiner Art und Weise destruktiv Handeln oder Denken. Vielleicht nicht ständig, aber immer wieder, wenn man in näherer und vertrauterer Umgebung eines Trauma-Betroffenen ist, fallen Sätze wie "Ich bin Schuld, ich habe das verdient" auf.
Dies sind States die sich in der Trauma-Situation gebildet haben um die Psyche überleben zu lassen, das Schrecken zu fassen, indem man die Trauma-Situation in seiner inneren Bühne immer wieder spielen lässt.

Dieses ständige Wiederspielen, der traumatisierenden Situation (wo die Psyche hofft sie irgendwann für sie "richtig" nachspielen zu können) bildet den State immer weiter aus und kann ihn in Trigger-Situationen fast schon entgleiten.

Je stärker die States bei einem Menschen ausgeprägt sind, desto schneller findet man also auch bei sich, wenn man näher hinhört, die innere Multiplizität.

 

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