Hallo, Ich hoffe, das ihr mir helfen könnt.
Meine Frage lautet: Kann es überhaupt sein, das Innenkinder völlig emotionslos über ein Trauma sprechen können im Innen? Kurze Erklärung: In meinem System gibt es unter anderem ein Innenkind (7 Jahre alt).

Die Kleine ist immer wahnsinnig glücklich und positiv, was doch so gar nicht zu einem 'Traumaanteil' passt, oder? Was ich nicht verstehe ist, wie kann es sein das sie so glücklich ist und dennoch über das Trauma Bescheid weiß? Ist dies eine Strategie , um damit fertig zu werden?

Für mich ist es dennoch widersprüchlich, weil andere 'Traumaanteile' von uns sehr zurückhaltend und sehr ängstlich sind, also ganz anders als die Kleine. Ich muss gestehen, das unsere Kommunikation im Innen noch nicht so weit fortgeschritten ist und sich oft viele Dinge vermischen, deshalb stelle ich mir unter anderem natürlich die Frage, ob noch ein weiterer Anteil mit mischt.

Wir stehen gerade erst ganz am Anfang der Therapie und mir ist selber schon aufgefallen, das da noch ganz viel Luft nach oben ist beim Thema Kommunikation. In der Therapie möchten wir unsere Frage ungern stellen. Unsere Therapeutin sieht es nicht gerne, wenn wir uns mit der Vergangenheit auseinander setzen, allerdings liegt es mir natürlich am Herzen, Dinge im Innen aufklären zu können. Ich hoffe sehr, dass ihr helfen könnt. Danke

 

 

Antworten von Betroffenen der dissoziativen Identitätsstruktur:

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Hey Kati,

auch wir haben eine Siebenjährige, die sehr wenig belastet ist. Nicht jedes Innenkind muss selbst traumatisiert sein. Die meisten sind es zwar, aber nicht alle.
Auch unsere weiß über die Traumata Bescheid, aber es belastet sie nicht. Sie nimmt es einfach als gegeben und macht das Beste aus jeder Situation. Sie versucht dort zu helfen, wo sie kann und schafft es immer wieder positive Energie ins System zu bringen.
Sie ist bei einem Übergriff entstanden und war diejenige, die danach normal weiter machen konnte.

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Hallo Kati,
unserer Erfahrung nach sind Anteile besonders fröhlich und lustig, die sich mit den TäterInnen identifiziert haben bzw. deren Sichtweise verinnerlicht haben.
Da ist dann alles, was das Gegenüber fordert toll und lustig und gar nicht schlimm, egal welches Ausmaß das annimmt. Häufig werden TäterInnen dann auch noch glorifiziert und verteidigt und alles war total super und gewünscht.
Ich denke, manches ist aus "normaler" Sichtweise nicht mehr auszuhalten, da braucht es kreativere Lösungen. Dieses scheinbar unbeschwerte Denken ist eine Möglichkeit (psychisch) zu überleben und passt daher sehr gut zu traumatisierten Anteilen.

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Hallo Kati,

bei uns gibt es auch fröhliche Innenkinder, sowohl selber traumatisierte wie auch Innenkinder die nicht selber betroffen sind.
Ich glaube bei uns ist dies u. a. möglich weil diese Innenkinder nach und nach verstanden haben das sie jetzt sicher sind. Sie genießen es sichtlich das sie jetzt andere Erfahrungen machen können und sich ausprobieren.

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Liebe Kati,


bei uns ist es so, dass es zum einen Kinder gibt, die in sich selbst zu viel tragen würden, meiner Vermutung nach, und in sich weiter aufgespalten sind. Da gibt es dann einen Teil, der völlig emotionslos ist, weil die Gefühle von einem anderen dabei entstandenen Kind getragen werden.
Andererseits gibt es auch bei uns im System ein kleines Mädchen, dass mutig ist, stark, wie eine innere Führung hat und für uns ist, ein gutes Gespür .. und die das ganze System stabilisieren kann.

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